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Irgendwie fühlte ich mich unzufrieden. Zum einen wegen und mit der Arbeit mit meinen Pferden, zum anderen mit mir selbst. Ich habe mich fast unbewußt in ein “Fahrwasser” leiten lassen, in dem ich mich nicht wohlfühlte und überzeugt bin, dass auch meine Pferde sich nicht immer wohl fühlten. Ideen, Vorsätze und Ansätze hatte ich eigentlich genügend. Doch als “Anfänger” traute man sich kaum, das “Wissen” anderer in Frage zu stellen, bzw. entgegenzutreten. |
M u t Den Mut aufzubringen, sich gegen “alteingesessene” Meinungen und Praktiken zu stellen ist wie ein Spießrutenlaufen - vor allem in der Reiterei - Oft habe ich ein bisschen Mut zusammengenommen und versucht, “meine” Meinung und Vorstellung über das Halten und Reiten von Pferden zur Tatsache zu machen. Leider hat das “bisschen Mut” nie ausgereicht. Es fehlte mir schlichtweg das Wissen über die Möglichkeiten. Ich habe es mir nie leicht gemacht. Wenn mir einer sagte, dass “Englischreiten” die einzige gute Reiterei ist und ich dies hinterfragte, bekam ich entsprechende Blicke - aber keine Antwort auf meine Frage: Warum?!
Egal, welche Reitweise ich anspreche.... immer ist derjenige von SEINEM Reiten überzeugt.... Nach vielen Jahren weiß ich nun auch warum. Weil sie sich nie die Mühe gemacht haben, etwas anderes an sich heranzulassen. Weil Reitlehrer von vornherein die andere Reitweise herabsetzen. Weil viele einfach einen Tunnelblick für das Reiten entwickelt haben. Viele verstanden nicht, warum meine Reiterinnen mit englischen Spring- und Dressursätteln reiten und ich (oder auch manchmal meine Reiter) mit dem Westernsattel ins Gelände gingen. Mittlerweile ist es mir sogar egal, ob ich “Stilbruch” betreibe. Westernsattel und Kombiniertes Reithalfter ? Warum nicht? Es ist mir wichtig geworden, dass sich das Pferd und der Reiter wohlfühlen!
Und genau darum geht es bei MEINER WENDE. Pferde sollen sich wohlfühlen. Denn nur, wenn sie sich wohlfühlen, können sie gesund bleiben. Ebenso ist es bei den Reitern meiner Pferde. Wenn sie es nicht verstehen, meine Pferde “gesund” zu reiten, sondern nur “auf der Vorhand latschen” oder über Hindernisse ohne Hirn und Hilfe für das Pferd “heizen”, dann haben sie auf meinen Pferden nichts zu suchen. Wenn ich meinen Reitern Tipps und Anregungen zum korrekten Reiten gebe und dies als “blöde Anmache” abgetan wird, dann sollte dieser Reiter nicht nur meine Pferde meiden sondern auch andere - den sie taugen nicht für die Reiterei.!!!
Pferde sind Lebewesen. Und als solche sollten wir sie auch verstehen. Eine Kommunikation mit dem Pferd auf sprachlicher Ebene ist (leider) nicht möglich. Deshalb müssen wir lernen, einerseits die Wünsche des Pferdes zu verstehen und andererseits in der Lage sein, unsere Wünsche dem Pferd zu vermitteln. Haben Sie schon einmal versucht, mit einem angespannten, unter Stress stehenden Menschen zu kommunizieren? Es geht in den meisten Fällen schief! Wenn ich täglich zu meinem Pferd gehe, es aus seiner Herde oder gewohnten Umgebung “herausbreche” oder es überfalle mit Sattel und Trense in seiner Box, dann schaffe ich von vornherein eine angespannte Situation! Ein Pferd ist kein Sportgerät, dass man einfach aus der Materialkammer zieht wie einen Barren....
Wenn ich zum “Leittier” meines Pferdes werden will, muss ich zuvor lernen und beobachten wie Pferde leben!
... ich bin NUR ein Mensch in der Herde der Pferde!
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